Die Europäische Union (EU) hat vor kurzem ihre Vorschriften zur Netz- und Informationssicherheit mit der Veröffentlichung der NIS2-Richtlinie aktualisiert. Diese wichtige Änderung erweitert den Kreis der Sektoren und Organisationen, für die die Richtlinie gilt. Außerdem wird genauer definiert, welche Sektoren betroffen sind. Infolgedessen müssen Organisationen nun ihre bestehenden Sicherheitsmaßnahmen sowohl in der Informationstechnologie (IT) als auch in der Betriebstechnologie (OT) gründlich überprüfen und verbessern, um diese neuen Standards zu erfüllen.
Die Europäische Union hat am 27. Dezember 2022 die Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit veröffentlicht. Diese Richtlinie legt einen rechtlichen Rahmen fest, den die einzelnen Mitgliedsstaaten der EU bis zum 17. Oktober 2024 in nationales Recht umsetzen müssen. Es liegt in der Verantwortung der einzelnen Mitgliedsstaaten, spezifische Mindestanforderungen zu definieren.
Dies ist besonders wichtig für die Beschreibung der betroffenen Sektoren und die Festlegung von Schwellenwerten.
Schon jetzt ist es sehr wahrscheinlich, dass die Zahl der betroffenen Organisationen erheblich steigen wird - Experten sind sich einig, dass über 100.000 Organisationen in Europa unter diese neuen Regeln fallen werden.
In Zukunft werden Unternehmen gesetzlich verpflichtet sein, ein hohes Maß an Netz- und Informationssicherheit aufrechtzuerhalten und eine kontinuierliche Qualität zu gewährleisten. Dies gilt für alle Systeme und Komponenten, die für die Bereitstellung kritischer Dienste wichtig sind, einschließlich IT, OT, eingebettete Systeme, Rechenzentren und andere. Unternehmen müssen mehrere wichtige Aspekte berücksichtigen:
Alle Maßnahmen im Rahmen der NIS2-Richtlinie müssen von den staatlichen Aufsichtsbehörden der jeweiligen EU-Mitgliedstaaten überprüfbar sein. Diese gesetzliche Anforderung erstreckt sich nicht nur auf die direkt betroffenen Organisationen, sondern auch auf diejenigen in ihrer Lieferkette. Daher schreibt NIS2 einen klaren Prüfmechanismus und Prüfverfahren für ausgelagerte Dienstleistungen vor. Es ist für jede Organisation von entscheidender Bedeutung, zu diesem Zeitpunkt zu beurteilen, ob sie direkt oder indirekt von der NIS2-Richtlinie betroffen ist.
Die EU überträgt die Verantwortung für die Einhaltung der NIS2-Richtlinie auf die Managementebene jeder Organisation. Die Strafen für die Nichteinhaltung sind beträchtlich und reichen von Geldstrafen, die mit denen der DSGVO vergleichbar sind, bis hin zur möglichen vorübergehenden Suspendierung von Führungskräften.
Es wird erwartet, dass es bei diesen Anforderungen keine technologische Differenzierung geben wird. Dies bedeutet, dass die Maßnahmen zur Gewährleistung der Netz- und Informationssicherheit in allen IT-, OT- und eingebetteten Systemen wahrscheinlich denselben Regeln folgen und von der Aufsichtsbehörde ähnlich geprüft werden.
Die Umsetzung der Netz- und Informationssicherheitsstandards der NIS2-Richtlinie in Umgebungen der Betriebstechnologie (OT) stellt eine große Herausforderung dar. Diese Umgebungen sind komplex und bestehen oft aus verschiedenen Altsystemen, proprietären Technologien und einem Netz miteinander verbundener Geräte. Die Komplexität wird durch den unterschiedlichen Reifegrad der Sicherheit vieler industrieller Systeme noch verstärkt. Die Identifizierung dieser Stufen ist ein wichtiger erster Schritt bei der Entwicklung oder Aufrüstung einer Sicherheitsarchitektur, die eine konsistente Sicherheitsüberwachung ermöglicht.
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Die NIS2-Richtlinie stellt eine bedeutende Überarbeitung der Netzwerk- und Informationssicherheitsstandards innerhalb der Europäischen Union dar. Diese Richtlinie schreibt vor, dass industrielle Umgebungen einen gleichbleibend hohen Grad an Security Maturity aufweisen müssen, wobei der Schwerpunkt auf dem Verständnis und dem Management der Auswirkungen von Security Events liegt.
Eine große Herausforderung für viele Unternehmen ist der Mangel an Ressourcen und Fachwissen, um OT-Risiken effektiv zu bewerten und mit Sicherheitsereignissen und -warnungen umzugehen. Diese Lücke führt oft dazu, dass sie sich weit von ihren eigentlichen Geschäftsaktivitäten entfernen, was den Bedarf an Spezialwissen und Unterstützung erhöht.
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